In den Supermärkten kann man die Garnelen vakuumverpackt und sorgfältig getrennt kaufen. Eine typische Verpackung von Heilbutt mit Haut im Ballungsgebiet Kansai, das die Städte Osaka, Kobe und Kyoto umfasst. Im Großraum Tokio wird der Heilbutt ohne Haut verkauft. Krabbenfleisch wird oft ausgepult und verpackt verkauft. Rotbarsch wird flammengegrillt, mariniert, naturell oder als Suppeneinlage gegessen. Japan – mehr als Sushi Von Nick Bæk Heilmann, Praktikant bei Royal Greenland Japan Royal Greenland Japan hatte 2012 einen Umsatz von 7,6 Mrd. JPY (ca. 59 Mio. EUR) und erwartet für 2013 ein Wachstum. Aber was wissen wir eigentlich darüber, wie die Japaner die grönländischen Produkte zubereiten und essen? Denn in der Heimat des Sushis gibt es noch viel mehr als Sushi. Auf dem größten Fischmarkt der Welt, dem Tsukiji Market in Tokio, werden mehr Fische und Meeresfrüchte gehandelt als sonst irgendwo auf der Welt. Hier arbeiten genauso viele Menschen, wie es Einwohner in Grönland gibt (60.000) und es werden mehr als 400 Fischund Meeresfrüchtearten aus nah und fern verkauft. Schätzungen zufolge beträgt der auf diesem Markt erzielte jährliche Umsatz mehr als 20 Mrd. DKK (ca. 2,6 Mrd. EUR). Er stellt damit einen Knotenpunkt für Fisch und Meeresfrüchte aus der ganzen Welt dar und ist ein Symbol für den Appetit der Japaner auf die Gaben des Meeres. Selbst nach Finanz- und Wirtschaftskrise und Naturkatastrophe (Erdbeben von 2011 mit nachfolgendem Atomunfall) gehört Japan nach wie vor zu den größten Einzelmärkten für die Fischund Meeresfrüchteproduzenten der Welt, u. a. der grönländischen. Der japanische Fisch- und Meeresfrüchtemarkt ist von einem ungeheuren einer Bento-Box (Lunchbox), der japanischen Antwort auf praktisches Fastfood. Sehr beliebt bei den Japanern ist auch Heilbutt, der vor allem in zwei Hauptformen verkauft wird: als flammengegrillte Heilbuttkoteletts mit oder ohne Marinade, wobei die Marinade entweder aus Miso (gegorene Sojapaste) oder Mirin (einer Art Reiswein) besteht. Darüber hinaus essen die Japaner Heilbuttstreifen, die auf eine kleine Reisrolle gelegt werden, als Sushi (Nigiri). Schneekrabben sind ebenfalls sehr begehrt in Japan. Sie werden roh oder gekocht naturell oder als Belag für Nigiri-Sushi gegessen. Die ungepulten Krabben dienen oft auch als Suppeneinlage. Auf dem japanischen Markt gibt es zudem enorme Möglichkeiten für den Verkauf anderer Produkte als der genannten, z. B. Seeigelrogen, der hier als große Delikatesse gilt und für den die Japaner bereit sind, hohe Preise zu bezahlen. Mit etwas Einfallsreichtum und Geschick könnten wir unsere Marktanteile in Japan weiter erhöhen. Wettbewerbsdruck geprägt, bei dem nur die besten Produkte zum richtigen Preis Erfolg haben. Beliebte Speisen Royal Greenland teilt seinen Verkauf auf dem japanischen Markt in fünf Hauptprodukte ein: Rohe Garnelen unter der Bezeichnung „Fantail”, Heilbutt als Kotelett und Streifen, Schneekrabben und Rotbarsch. Die rohen Kaltwassergarnelen werden als Sashimi (ohne Zubereitung) oder als Belag für NigiriSushi (auf einem Reisbällchen) gegessen. Garnelen sind in Sushi-Restaurants sehr beliebt, insbesondere in Kaiten-Sushi-Restaurants, auch als „Running Sushi“ bezeichnet, wo oft zwei rohe Garnelen mit Schwanz mit Hilfe von etwas Wasabi ( japanischer Meerrettich) auf einem Reisbällchen befestigt und in Sojasauce getaucht werden. Garnelen gibt es auch oft in NAVIGATIO NR. 37 2013 3
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