Neue Möglichkeiten für grönländischen Salzfisch Die Salzfischproduktion aus Kabeljau in den Anlagen von Royal Greenland war noch nie eine Goldgrube für das Unternehmen. Das soll sich nun ändern. Royal Greenland will die Qualität des Produkts verbessern und hat deshalb eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Kunden eingeleitet, um herauszufinden, wie das Produkt veredelt werden muss, um einen besseren Preis auf dem Markt zu erzielen. Das Ziel ist ein um rund 20 % höherer Preis für dieses Produkt, das besonders in Südeuropa stark nachgefragt ist. Wir fahren bei leichtem Nebel mit voller Fahrt voraus mit 35 Knoten von der Siedlung Atammik aus in Richtung Nuuk. An Bord der gecharterten Targa 31 befinden sich neben den beiden Besatzungsmitgliedern sieben Passagiere. Nach einem vierstündigen Aufenthalt in der Fischereianlage von Royal Greenland in Atammik sind wir nun auf dem Rückweg. Zwei der Mitreisenden sind Salzfischexperten aus Island, die anderen fünf Mitarbeiter von Royal Greenland: Produktionsleiter Sten Sørensen, Leiter für den internationalen Vertrieb Søren Eschen und Produktmanager Niels Wann sowie wir beiden Kommunikationsmitarbeiter, die auf der Suche nach einer guten Geschichte über die Produktion und den Export von Salzfisch von Royal Greenland sind. „Wir waren in Atammik, um herauszufinden, wie die Produktion von Salzfisch aus Kabeljau in den Anlagen der Siedlungen optimiert werden kann. Der Grund dafür ist, dass wir wegen der ungleichmäßigen Qualität unseres Salzfisches den niedrigsten Preis auf dem Markt erhalten und dies nun ändern wollen. Unser Ziel ist es, das Produktionsverfahren für Salzfisch nach den Wünschen und Spezifikationen unserer Kunden zu verändern, damit das Fertigprodukt die rich- „Unser Ziel ist eine Veränderung des Produktionsverfahrens nach den Wünschen und Spezifikationen der Kunden, damit das Fertigprodukt die richtige Qualität hat“, sagt Niels Wann, Produktmanager bei Royal Greenland, der auf dem Bild zusammen mit Roland Rikhardur Assier, Direktor bei ISI und Experte für Salzfisch, zu sehen ist. tige Qualität erhält. Im Ergebnis hoffen wir auf größere Gewinne beim Salzfisch“, erklärt Niels Wann, Produktmanager bei Royal Greenland. „Wir haben deshalb eine Zusammenarbeit mit Salzfischexperten, u. a. von Iceland Seafood International, eingeleitet. Gemeinsam mit diesen Fachleuten haben wir in dieser Woche bereits Ikerasaarsuk und nun Atammik besucht, um nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Qualität unserer Salzfischprodukte zu suchen.“ Änderung der Produktionsmethoden Royal Greenland produziert Salzfisch in den Siedlungen Atammik, Itilleq, Sarfannguit, Ikerasaarsuk und Niaqornaarsuk, wo dieses Produkt schon seit vielen Jahren hergestellt wird. In den Siedlungen Akunnaaq, Attu und Ikamiut begann die Produktion im Frühjahr 2015. Insgesamt produziert Royal Greenland jährlich etwa 700 bis 800 Tonnen Salzfisch. Das erfolgt vorwiegend in Anlagen mit geringer oder keiner Gefrierkapazität. 90 % der Salzfischproduktion erfolgen in Niaqornaarsuk, Ikerasaarsuk und Atammik. Im Frühjahr dieses Jahres hat sich ein spanischer Kunde in der Siedlung Niaqornaarsuk vor Ort über die Verarbeitung des Salzfisches informiert. Ebenso wie jetzt die isländischen Kunden hat der spanische Kunde die Anlage besichtigt und sie alle waren von den grönländischen Rohwaren begeistert. Sie haben wertvolle Hinweise für Veränderungen in den Produktionsabläufen gegeben. „Nun werden wir die Arbeitsverfahren nach den Wünschen der Kunden ändern. Das betrifft die 4 NAVIGATIO NR. 3 2015
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